Die Böhms - Plakat 2015 - Foto: Edition Salzgeber

2015 – FilmDie Böhms – Architektur einer Familie

9. Februar 2015|In Kooperationen|Von Redaktion

Termin: Mo 9.2. und Mo 23.2.2015 – 19.00 Uhr
Zusatzveranstaltungen mit Münster Modell e.V.
Ort: Cinema, Warendorfer Str. 45, 48145 Münster
Architektur und Film: Die Böhms – Architektur einer Familie
Veranstalter: Die Linse – Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V.
in Kooperation mit Münster Modell e.V.
Einführung: Stefan Rethfeld (Architekt und Journalist) – Die Böhms in und um Münster

Gottfried Böhm gilt als einer der wichtigsten Architekten Deutschlands. Anlässlich seines
95. Geburtstags feiert der Film „Die Böhms – Architektur einer Familie“ deutschlandweit derzeit Premiere. Auch in Münster wird er gezeigt. Der Film porträtiert eine Familie,
die sich seit mehr als drei Generationen der modernen Baukunst verschrieben hat: bereits der Großvater Dominikus (1880 – 1955) entstammte einer alten Baumeisterfamilie und legte den Grundstein für das heutige Kölner Büro, Sohn Gottfried (* 1920) folgte und Stephan (*1950), Peter (*1954) und Paul (*1959) führen als Enkel das Erbe fort.

Münster Modell e.V. als Forum für Stadt und Architektur in Münster nimmt diesen außergewöhnlichen Film zum Anlass, der Familiendynastie Böhm einen Abend zu widmen. Einer Familie, die vielfältig durch zahlreiche Bauten auch in Münster und im Münsterland hervorgetreten ist.

Von Böhm-Bau zu Böhm-Bau: Münster – Dülmen – Ochtrup – Bocholt

Erste Bauten von Dominikus Böhm in Münster entstehen mit dem Wohnhaus Mangels (1936) und dem Wohnhaus Schilgen (1937-38) am Aasee. Seine moderne Kirchbaukunst demonstriert er im Münsterland mit den Heilig-Kreuz-Kirchen in Bocholt (1936-37) und Dülmen (1936-39) sowie mit der Neugestaltung der Benediktinerabtei in Gerleve (1937-38). Auch Profanbauten wie das Heimathaus Münsterland in Telgte (1938) und die Erweiterung der Weberei Gebr. Laurenz (1942) in Ochtrup mit einem eindrucksvollen Rundbau, der heute einem Outlet-Center dient, zählen zu seinem Vorkriegswerk.

Nach 1945 übernimmt er im zerstörten Münster zusammen mit Sohn Gottfried den Wiederaufbau der Antoniuskirche (1949-52), plant die Kapelle im Borromaeum (1952) und errichtet für den befreundeten Arzt Schilgen an der Tondernstraße ein weiteres Haus (1948-51). Während Dominikus mit der St. Marien-Kirche (1951-53) in Ochtrup sein letztes Projekt im Münsterland ausführt, gelingt Gottfried Böhm in Bocholt die Ausführung gleich mehrerer experimenteller Projekte: die Clemens-August-Schule und Pfarrkirche St. Paul (1963-66) sowie das Rathaus samt Kulturzentrum (1971-77) stammen aus seiner Feder.

Und heute? Auch die jüngste Böhm-Generation ist in Münster engagiert: Stephan Böhm unterrichtet seit 2000 als Entwurfsprofessor an der msa I münster school of architecture. Peter Böhm gewann kürzlich den Wettbewerb zur Erweiterung des Philosophikums am Domplatz – die Eröffnung wird noch in diesem Jahr erwartet.

Das Böhm’sche Architekturwerk ist eine Geschichte seltener Überlagerungen: Väter und Söhne, Aufgaben und Orte. Eine ideale Vorlage für einen vielschichtigen Film. Auch in Münster dürfen Architekturinteressierte auf diesen Film gespannt sein.

Tickets an der Kinokasse: 8,00 / 6,50 EUR – normaler Eintritt / Tel. 0251-30300